Schwarze Heide – Fuji-RAW

Die Schwarze Heide ist das Hundeklo von Barienrode, einem Ortsteil von Diekholzen, etwa 10 km südwestlich von Hildesheim. Genauer gesagt trifft diese Beschreibung mehr auf den Kammweg des Mühlenberges mit den beiden zu- und abführenden Wegen von Barienrode aus zu. Das eigentliche Naturschutzgebiet „Schwarze Heide“ mit dem Birken- und Heidebewuchs im Kammbereich, den zumeist tiefer liegenden Streuobstwiesen und den heutigen Rinderweiden umfasst im wesentlichen den Südwesthang des Mühlenberges der sich vom nördlichen Rand von Söhre bis südwestlich von Barienrode erstreckt.

Die geographischen Daten lauten: 52° 6′ N, 9° 57′ O.

Das Heidegebiet bildet lediglich einen kleinen Teil der knapp 140 m hohen Hügelkuppe, gut geeignet für die abendliche Runde mit dem Hund. Das Naturschutzgebiet lässt sich dagegen bei einem kleinen Sonntagnachmittag-Spaziergang erkunden. Die beiden schönsten Jahreszeiten hierfür sind das Frühjahr mit der Obstbaumblüte und der Spätsommer mit der Heideblüte.

Anfang September war bei meinem Rundgang mit der X-T2 und dem Fujinon XF10-24mmF4 R OIS bereits ein beträchtlicher Teil der Besenheidesträucher verblüht, sodass im Leuchten des Sonnenunterganges nicht mehr die volle Magenta-Pracht eingefangen werden konnte. Die optische Qualität des Zoomobjektives ist nach meiner ersten Einschätzung mindestens gleichwertig mit dem Canon 15-36mm/f4 L IS USM, welches ich quasi im Austausch zuvor verkauft hatte.

Die RAW-Bildbeispiele geben recht gut den naturbelassenen Charakter dieses kleinen Gebietes wieder und das Abendlicht verleitet zum Schwelgen in Farben – sämtlich bearbeitet in Lightroom CC.

Fuji-RAW vs. Fuji-JPG

Gegensätzlicher können Einschätzung, technischer Gebrauch und insbesondere Foto-Stil kaum sein als bei den beiden britischen „X-Photographers“: Damien Lovegrove (lovegrovephotography.com / prophotonut.com) und Kevin Mullins (kevinmullinsphotography.co.uk / f16.click). Der eine propagiert die volle Detailkontrolle und damit die Verwendung der RAW-Dateien, der andere überlässt die fotografische Technik großteils der Kamera, um sich auf das Einfangen der Emotionen zu konzentrieren. So stehen Expansion und Reduktion der Bildtechnik gegenüber.

Die Besonderheit des Fujifilm-Sensors erfordert jedoch ein Umdenken in der Handhabung der RAW-Dateien von Fujifilm. Diese Dateien sind nicht in der üblichen Weise, wie sie von Canon oder Nikon gewohnt sind, zu entwickeln und zu schärfen. Das war für mich anfangs irritierend. Kaum ein RAW-Foto war „richtig scharf“ zu bekommen. Offensichtlich eint diese Erfahrung eine Vielzahl von Fuji-Neulingen, wenn man die Menge von Foren-/Blog-Einträgen oder YouTube-Videos hierzu berücksichtigt. Beunruhigend lesen sich zudem Berichte, die eine ungenügende oder fehlerhafte Aufbereitung der Fuji-RAWs in Adobe Lightroom beschreiben (selbst wenn hier manches Unausgegorene voneinander abgeschrieben wird).

Ich muss zugeben, dass mich erst die Ergebnisse, die der junge Fotograf Korey Napier in seinem recht neuen YouTube-Video (zu dem X-TransII-Sensor der X-T1) präsentiert hat, überzeugten. Hilfreiche und profunde Informationen habe ich bei der weiteren Suche auf der Webseite fujivsfuji.com, aber auch auf der Seite von Adrian Evans und ganz besonders von Pete Bridgwood, auf dessen Beschreibungen letztlich die besten Empfehlungen basieren, gefunden.

Empfehlungen Pete Bridgwood

Zum X-TransII-Sensor der X-T1 – „My default landscape sharpening presets, providing good starting points for X-Trans RAF files from both the Fuji X-Pro1 and X-T1 are as follows“:

  • X-Trans NORMAL : Amount 15, Radius 1.0, Detail 100, Masking 10.
  • X-Trans SHARP : Amount 25, Radius 1.0, Detail 100, Masking 10.
  • X-Trans SHARPER : Amount 35, Radius 1.0, Detail 100, Masking 10.
  • X-Trans TACK : Amount 45, Radius 1.0, Detail 100, Masking 10.

Zum X-TransIII-Sensor der X-Pro2 oder X-T2 – Amount 40
, Radius 0.8
, Detail 80
, Masking 0, Noise Reduction Luminance 0, Noise Reduction Colour 0.

Für die hier gezeigten Fotos habe ich mich beim Schärfen in Lightroom CC an die folgenden Einstellungen gehalten: Amount 40, Radius 1, Detail 100, Masking 0, Noisereduction 0. Als Kamera-Profil habe ich „Pro Neg Hi“ gewählt. Bei keinem meiner Aufnahmen bin ich über fehlende Präzision in der Feinzeichnung von Lightroom gestolpert wie sie von einigen Autoren geschildert werden (die möglicherweise im Kern auf die recht flaue Grundeinstellung zum Schärfen im „Adobe-Standard“ für die RAF-Dateien zurückzuführen sind). Ich nehme an, dass erst höhere ISO-Werte mit stärkerem Rauschen eine Modifikationen des Schärfe-Algorithmus notwendig machen. Auch ist es möglich, dass zartere Landschaftsmotive oder Porträts Anpassungen benötigen wie die o.g. neueren Empfehlungen von Pete Bridgwood.

 

ISO 400, 20 mm, f/8.0, 1/30 s

 

Nik Collection – Silver Effex Pro:  Tot gesagte leben länger

Einige der in Lightroom CC entwickleten RAW-Dateien verleiten mit ihren Motiven, der Detailvielfalt und dem Tonwertreichtum zur Konversion in SW-Bilder. Um nicht immer wieder auf die ACROS-Simulation von Fujifilm zurückzugreifen, habe ich daher verschiedene Entwicklungsvarianten der NIK-SoftwareSilver Efex Pro“ im Vintage-Stil zur Umwandlung benutzt und mit zunehmender Sepiatonung versehen. Leider hat die Firma GOOGLE, die mittlerweile NIK-Software übernommen hat, angekündigt, die weitere Entwicklung des Software-Paketes einzustellen.

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