Von Neapel nach Marienrode bei Hildesheim

Am 03.05.2018 kam mein neues altes Objektiv, ein Zenzanon PS 4/150 mm. In Foren und Insiderkreisen wird es hoch gelobt. Anfang der 90ger  war es eine Neuberechnung der vorherigen S-Version für die 6×6-Zenza-Bronica-Kameras und ist praktisch das Konkurrenzmodell zu dem Zeiss Sonnar 4/150 mm, das für die Hasselblad 500er Reihe konzipiert wurde. Für ein gebrauchtes Sonnar werden heute bei eBay noch gut 800 € verlangt. Das Zenzanon kam direkt aus Italien, genauer gesagt aus Neapel für einen Preis von 115 € (ohne Versand) zu mir nach Diekholzen.

Am Abend des 04.05.2018 musste ich es also gleich ausprobieren. Es war gegen 19 Uhr, die Sonne stand schon tief und tauchte die grün explodierte Landschaft in ein warmes Licht. Auf meinem Heimweg von Hildesheim nach Diekholzen komme ich immer an den Feldern nahe Marienrode vorbei, die gerade im Frühjahr einen reizvollen Blick bieten.

Es war ein Versuch mit mehreren Unbekannten: den Farbnegativfilm Kodak Portra 160 hatte ich noch nie belichtet, den Gossen Profisix Belichtungsmesser hatte ich zuletzt vor etwa 30 Jahren in der Hand gehabt, das Zenzanon sprach noch italienisch, aber irgendwie haben wir uns dann doch verständigt. Die erwarteten Überstrahlungen bei Gegenlichtaufnahmen sind überraschenderweise praktisch nicht vorhanden.

Hier also die ersten 6×6-Aufnahmen mit dem Kodak Portra, der im C41-Prozess von meinfilmlab.de entwickelt und anschließend wieder in der kleinsten Auflösung „M“ digitalisiert wurde.

Die ersten Aufnahmen sind sämtlich in Lightroom nicht(!) modifiziert worden außer bei der Gößenbegrenzung auf eine Kantenlänge von 1800 Px und eine Kompression von 69%.

Bei den nächsten Bildern habe ich in Lightroom eine minimale Bearbeitung vorgenommen, um die Bildwirkung den obigen Aufnahmen anzupassen. Die Regler für „Klarheit“ und „Dunst entfernen“ wurden nur geringfügig angehoben; zusätzlich wurden die Kontraste mit einer leichten S-förmigen Gradationskurve im RGB-Modus diskret gesteigert.

Als letztes noch 2 Kuriositäten, die am ehesten meiner mangelnden Übung beim Einlegen des Filmes in die 120er Kassette geschuldet sind; wahrscheinlich ein Knitterartefakt des 1. Bildes am Filmanfang (rechts neben der Frau mit Hund) und ein Lichteinbruch (wolkenähnlicher heller Streifen oberhalb des Baumes), seltsamerweise beim 2. Bild auf der Rolle.

Übrigens, die kleinen Pünktchen am oberen Ende bzw. oberhalb des Baumstumpfes sind keine Staubartefakte des Negatives, sondern an einem großen Monitor gut erkennbare Fliegen… – …was ein erneuter staunender Kommentar über die hohe Qualität des Scan-Ergebnisses bei der Digitalisierung der 6×6-Negative durch meinfilmlab.de sein soll.

 

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