Anfang April

Vorahnung?

Es war unser letzter längerer Spaziergang Anfang April um Diekholzen herum. Wir kamen nur langsam voran. Das hatte gesundheitliche Gründe. Es war zudem ungemütlich kalt und stürmisch. Der Himmel über uns war zerrissen, die Landschaft um uns herum erschien kahl und düster. Aus tief schwarzen Wolken kam es zu unvermitteltem dichten Schneetreiben, andererseit war das Licht der Sonne in den Wolkenlücken gleißend hell und ließ nur eine Ahnung von blauem Himmel zu. Vereinzelte Pflanzen zeigten verspätet ihre ersten kleinen Blüten. Ansonsten dominierten die Farben Matschgrau, Dunkelgrün und Fadebraun die Umgebung.

Das Corona-Dauergezänk der einschlägigen Protagonisten in den (a)sozialen Medien befand sich auf einem nicht endenden, ermüdenden Dauergipfel, währenddessen ein Großteil der pragmatischen Bevölkerung ohnehin bereits seine eigenen restriktiven Schlüsse gezogen hatte, was dann hinterher zu einem erneuten Geschrei über die Überflüssigkeit von Vorsichtsmaßnahmen führen wird, weil ja alles „von allein“ so schnell besser gewordem sein wird. Weil allenthalben immer wieder dem Präventions-Paradoxon auf dem Leim gegangen wird, wiederholen sich die gleichen Fehler – so wahrscheinlich auch im kommenden Sommer…

Auch für den eigenen Lebenskreis waren die schwarzen Wolken wie ein Menetekel, das sich im Monatsverlauf in verschiedener Hinsicht erfüllen sollte. Deswegen bin ich erst eineinhalb Monate später an diese Aufnahmen herangegangen.


Notizblog

In diesem Fall hatte ich beim Fotografieren die endgültigen Bildergebnisse tatsächlich bereits im Kopf. Der verarbeitungstechnische Weg dorthin ist vertraut. Alle Aufnahmen entstanden mit dem Fujinon 10-24mm/f4 an der X-Pro3; ganz überwiegend mit der Brennweite 10 mm. Die Hauptwirkung liegt im bewölkten Himmel mit den extremen Lichtgegensätzen und dem teils dichten Schneetreiben aus grau-schwarzen Wolken. Die RAW-Dateien wurden mit Capture One in SW konvertiert und ausgearbeitet. Der endgültige Look entstand in Silver Efex Pro 2 mit Hilfe des Presets „Film Noir 3“, das bei allen Aufnahmen noch eine Modifikation der Gesamthelligkeit, in den Schatten und bei den Strukturen der Spitzlichter erhielt. Ich finde, ohne Rahmen wirken solch stilisierten Fotografien haltlos, weswegen bei allen das Rahmenprofil 4 gewählt wurde.

 

 

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