Verkehrte Zeiten

Was blüht denn da?

In den aktuellen, verrückten Corona-Zeiten, in denen gemeingefährliche, egomanische Unruhestifter zur Einnahme (wie auch immer) von Desinfektionsmitteln raten (was möglicherweise von noch Einfältigeren befolgt werden könnte), um das Corona-Virus zu beseitigen, haben wir vergessen, dass auch beim Klima verrückte oder verkehrte Zeiten herrschen. Kaum dass die eher blass weißen Obstbaumblüten aufgegangen sind, bekommen sie bereits wieder eine braune Welke. Büsche und Bäume, die sonst in unseren Breiten mindestens einen Monat später im Blattwerk stehen und ihre Blütenpracht entwickeln, sind bereits jetzt in voller Blüte. Der sonst eher regenreiche April ist ein Trockenmonat, der zu krustigen, rissigen Gärten und Äckern geführt hat. In Zeiten, in denen in Deutschland teilweise Knappheit an Toilettenpapier, Backwaren und Milch herrscht und woanders die Waffenläden aufgesucht werden, zeigen sich in unseren frühsommerlichen Gärten braune, eingetrocknete Rasenflächen und eingerolltes, hängendes Blattwerk wie im Hochsommer.

Gestern, am frühen Abend wollte ich die Weitwinkelserie mit blauem Himmel an meiner Haus-und-Hof-Objektiv-Teststrecke fortsetzen und dabei das Himmelsblau mit einer weiteren Filmsimulation von Fujifilm in Szene zu setzen. Fujifilm hat mit Phase One eng zusammengearbeitet, um seine Filmsimulationen in dem RAW-Entwickler Capture One 20 zu implementieren.


Notiz-Blog

Überrascht und enttäuscht war ich diesmal von der Ergebnisqualität der JPG-Kompression. Die sehr tief stehende Sonne und die starken Licht-Schatten-Gegensätze haben zu harten Kontrasten innerhalb der RAW-Dateien geführt. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, die Filmsimulation ASTIA (SOFT) im wesentlichen unbearbeitet innerhalb von C1 anzuwenden. Das war aber ganz und gar unmöglich. Die Belichtung musste teils um bis 2,6 Blendenstufen erhöht, dafür die Lichter manchmal maximal reduziert und die Schatten bis in den mittleren Reglerbereich angehoben werden. Die Bildergebnisse, die innerhalb von C1 am Monitor noch einen feinen Verlauf in den Wolken von strahlendem Weiß bis zum dunklen Grau aufwiesen und in den Tiefen durchaus noch einen angemessenen Kontrast boten, wirkten nach der JPG-Kompression für sRGB-Monitor teils unnatürlich verfremdet (HDR-mäßig) und mit deutlichen Tonwertabrissen. Daher wollte ich diese Ergebnisse zunächst garnicht in den Blog stellen. Nach dem Motto, dass negative Ergebnisse eines Versuches dennoch Ergebnisse sind, erscheinen sie im Sinne des Notiz-Blogs nun doch hier. Neben den Reglern für die Belichtung, die Lichter und Tiefen kamen keine weiteren Einstellungen zum Tragen. Die Farbcharakteristik von Astia (Soft) bleibt trotz allem erhalten. Auch die Schwächen des 10-24er Zoom-Objektives im Nahbereich und bei der Brennweite von 24 mm liessen sich wieder reproduzieren. Davon abgesehen ist es aber in allen anderen Belangen spitzenmäßig, gerade auch bei offenener Blende im Ultraweitwinkel.

Der einzigen SW-Aufnahme, nämlich dem Beitragsbild, liegt die Kurve „Fujifilm MONOCHROM +R Filter zugrunde; mit verschiedenen Anpassungen in den Voreinstellungen von Belichtung, HDR und Klarheit.

Anhand zweier Bilddateien aus der obigen Galerie sollen die unterschiedlichen Bildergebnisse (bei ansonsten gleicher RAW-Entwicklung) für die verschiedenen Farbfilmsimulationen aus der Fuji-Reihe demonstriert werden. Die Reihenfolge der Simulationen (jeweils von oben nach unten) lautet: Astia (Soft), Classic Chrome, Classic Negative, Eterna (Cinema), Provia (Standard) und Velvia (Vivid).

 

 

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