Oderteich

Winterwanderung – Kein Spaziergang.

Da wir am vergangenen Donnerstag einen späten Vormittagstermin in Vienenburg am Harz hatten, bot sich uns erneut die Gelegenheit für einen Abstecher in den Oberharz. Es war der 6. Januar, es lag eine Schneedecke von mehreren Zentimetern und es herrschte anfangs strahlender Sonnenschein, im Verlauf unterbrochen von einigen aufziehenden Wolken. Für uns Niedersachsen war es ein normaler Arbeitstag. In Sachsen-Anhalt ist der 6. Januar dagegen ein Feiertag. Meine Frau hatte das bereits am Morgen zu Bedenken gegeben. Die hohe Besucherzahl und die vollen Parkplätze hatten uns dann doch etwas überrascht.

Auf jeden Fall nutzen Viele die Gelegenheit und sind zu Wanderungen bei Sonne und Schnee gestartet. Zwei Dinge fielen uns gleich zu Beginn des Rundweges um den Oderteich auf. Das Erste war die entspannte Freundlichkeit, mit der sich hier die Wanderer auf den neuen, teils engen Bohlwegen begegneten, nicht selten schon unbekannterweise von weitem grüßend – ganz im Gegensatz zu den Bildern von Spaziergängern, die allabendlich mit hängenden Mundwinkeln die Fernsehnachrichten bestimmen. Als Zweites waren wir erstaunt über die Anzahl der mitgeführten Familienhunde; einzeln oder in kleinen Trupps, zumeist an der Leine und auch diese friedlich, ohne Kläffen oder Rangeleien, als hätte sich die Entspanntheit auf die tierischen Begleiter übertragen.

Wir sind weit über 20 Jahre, also schon lange vor dem großen Waldsterben im Oberharz nicht mehr am Oderteich gewesen. Nachdem ich über den kürzlich fertiggestellten Rundwanderweg auf der Webseite vom Nationalpark Harz gelesen hatte, wollten wir uns die „moderne“ Landschaft einmal bei winterlichem Wetter anschauen. Auch diese Wanderung hatte etwas Skurriles mit der schier unendlichen Vielzahl der Baumskelette. Die allerorts unregelmäßig sprießenden jungen Nadelbäume, geben dagegen wieder etwas Hoffnung auf Erholung für diese Region und dass das Projekt „Entwicklung hin zu einer natürlichen Wildnis“ gelingen könnte.


Notizblog

Ich wollte diesmal keine stilistischen Experimente. Daher habe ich es bei dem ICC-Profil „Fujifilm X-T4 Generic – Auto“ innerhalb von Capture One belassen und nur basale Entwicklungsschritte angeschlossen. Einzig der Dehaze-Regler kam etwas mehr zum Einsatz, um die Klarheit des Vordergrundes etwas besser vom Dunst des Hintergrundes abzuheben. Den Abschluss in Farbigkeit, Kontrast und Plastizität setzte wiederum Color Efex Pro 4 mit dem Preset „Tonal Contrast“.

Eine Neuentdeckung innerhalb von Silver Efex Pro 3 war unter dem Menü „En Vogue“ das Preset „Subtle Glow“, das ich als Basis für die SW-Entwicklung des Beitragsfotos heran gezogen habe, ergänzt durch eine zarte, helle Vignette.

Über das verwendete Objektiv, das Fujinon 16-55 mm / f 2,8 braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Es war nie mein Favorit, weil es im Vergleich mit anderen Objektiven des Herstellers groß und schwer ist. Die tadellosen optischen Qualitäten, verbunden mit der X-T4 und ihrem integrierten Bildstabilisator machen diese Kombination aber zu universellen Reisebegleitern hoher Güte. Nach meinen Enttäuschungen über die optischen Leistungen des alten(!) 24-70/2,8 von Canon an meiner damaligen 5 D Mark II wollte ich eine solche Kombination zunächst nicht wieder einsetzen. Preis, Größe und Gewicht dieser Kombination von Fujifilm liegen aber im direkten Vergleich selbst mit den heutigen spiegellosen Nachfahren der 5 D ganz erheblich niedriger, ohne dass für meine Belange eine relevante Einschränkung zu spüren ist – trotz des kleineren APSC-Sensors.

 

 

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