Schnee im Hochmoor

Monochromie im Oberharz.

Am vergangenen Freitag waren wir seit langem erstmals wieder im Ilsetal. Es ist eines der schönsten Täler des Harzes. Die fotografisch beste Zeit war aber bereits vergangen und der Nachmittag ging mit einer frühen Dämmerung zu Ende. Wir wollten abends in die Harzlandhalle, in der Reinhold Messner seinen Multivisionsvortrag „Weltberge – Die 4. Dimension“ gehalten hat. Meine Frau ist erklärter Messner-Fan, so dass an dieser Veranstaltung kein Vorbeikommen war. Trotz angeschlagener Stimme war dann sein Vortrag durchaus eloquent und unterhaltsam – selbst wenn inhaltlich wenig Neues zu hören war. Eindrucksvoll waren die digitalen Simulationen der Achttausender von der DGLR (Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt), entstanden auf der Basis von Satellitenaufnahmen – enttäuschend dagegen das restliche visuell Gebotene.

In den letzten Wochen war ich nicht mehr zum Fotografieren gekommen. Die wenige Freizeit wurde auch von der Umstrukturierung der digitalen Kette verschlungen. Mittlerweile sind alle Daten sicher auf den neuen Server umgezogen und die Sicherungsmechanismen wieder automatisiert. Beim „Umzug“ sind mir dann einige alte Aufnahmen wieder unter die Augen gekommen, die ich längst verloren geglaubte hatte. Ich bin kein großer Anhänger der Katalogfunktionen von Lightroom (Lightroom ist immer noch nicht Netzwerk fähig und die Aufnahmen sind nicht von verschiedenen Rechnern aus zu katalogisieren). So habe ich erst im Laufe der Zeit mein eigenes Dateisystem entwickelt, aber ohne dass eine globale Suchfunktion gegeben ist. Auch einige Aufnahmen aus den Anfängen meiner digitalen Fotografie waren „verschwunden“, eine kleine Serie von einem früh verschneiten Hochmoor des Oberharzes, die ich mit meiner damals neuen Nikon D200 angefertigt hatte. Im Vergleich zu den früheren Problemen der Ausgabeschärfung für den Druck, die ich bei dieser Sequenz erstmals mit dem aufwändigen Schärfe-Script für Photoshop (von Roberto Casavecchia aus der Zeitschrift Fine Art Printer) in den Griff bekam, ist die heutige Kritik an der Entwicklung der Fuji-RAW-Dateien durch Lightroom eine Kleinigkeit. Bei den jetzt für das WEB aufbereiteten und verkleinerten Bildern (als fotografischer Rückblick) ist allerdings das damalige technische Problem der schärfebedingten Stufenartefakte an den zarten Gräsern kaum mehr nachzuvollziehen.

 

 

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für Naturfotografie.

Vor wenigen Tagen klopfte es bei der Arbeit und Eckhardt Borzym legte mir kurz eines der neuen Exemplare aus der limitierten Auflage des Nationalpark-Kalenders  2019 herein. Normalerweise gönnen wir uns einige Minuten, um über Interessantes aus der Fotografie zu sprechen. An diesem Tage hielt uns aber die Arbeit davon ab. So bin ich erst später dazu gekommen, den Kalender durchzusehen, in dem 12 prämierte Aufnahmen aus dem letzten Fotowettbewerb HarzNATUR enthalten sind und zwar vom Fotowettbewerb 2017. Der Verkaufserlös dieses Kalenders kommt dem Luxprojekt Harz zugute. Die Firma SilverLynx Media GmbH aus dem Südharz, die den Lux in ihrem Namen führt, hat die Kalender zur Verfügung gestellt.

Die folgenden Fotografen sollen ebenfalls namentlich genannt und verlinkt werden. Auch sie zeichenen sich gleichermaßen durch handwerkliche Könnerschaft, Stilsicherheit und Kreatitivität aus – zudem durch eine leuchtende Farbigkeit der Naturfotografie: Ramona Reichpietsch, Marko König, Volker Schlär.

Farbenpracht im Oberharz

Gegenüber der einleitenden Monochromie im ersten Novemberschnee des Jahres 2007 weisen die prächtig leuchtenden herbstlichen Farben im Hochmoor des Jahres 2018 von Eckhardt Borzym auf die erfeulich große und bereichernde Bandbreite der fotografischen Sicht.

 

Nachtrag am 26.11.2018

Der Dynamikreichtum und die Farbintensität der herbstlichen Abendstimmungen im oberharzer Hochmoor erinnern mich an Aufnahmen eines fotografischen Meisters der Blauen Stunde. Im Foto Blog fstoppers.com wurde Anfang 2016 über die Ausrüstung des amerikanischen Reise- und Landschaftsfotografen Elia Locardi berichtet und ich habe mich schon damals gewundert, dass er neben seiner DSLR-Kleinbildkamera von Nikon (D810) bereits die Fujifilm X-T1 einschließlich einiger Fuji-Objektive einsetzte. Den Hauptvorzug der D810 im Vergleich zur XT-1 sah Locardi im größeren Dynamikumfang des Kleinbildsensors von Nikon, der eine stärkere Ausarbeitung der Tiefen ermöglichte. In einem späteren Artikel auf blamethemoney.com hatte er im Rahmen eines Frühtestes der Fujifilm X-T2 auch kleine Einblicke in seine fotografische Nachbearbeitungen gegeben. Hier der Link zum Portfolio von Elia Locardi, insbesondere zu seinen Landschaftsaufnahmen.

 

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