Die Teufelsmauer

Split-Tonung die Zweite und „Dodge and Burn“.

Nach den unbefriedigenden Ergebnissen der zurückliegenden Versuche mit der Split-Tonung in Silver Efex Pro hat mich das Kapitel 9 „Schwarzweiß-Bilder erstellen“ in Jürgen Wolfs neuer Ausgabe seines Buches über Capture One Pro 12 (Rheinwerk Verlag) veranlasst, es noch einmal mit einer vorsichtigen Teiltonung (geringere Farbsättigung) für Lichter und Tiefen zu versuchen. Die Lichter haben eine zarte Gelbtonung erhalten, die Tiefen wurden mit einem etwas stärker gesättigten Blauton versehen.

 

 

 

 

 

 

Zuvor wurden alte RAW-Dateien aus der Canon 5D Mark II in Capture One (C1) in Farbe entwickelt (siehe letzte Bildergalerie), dann über das Schwarz-Weiß-Modul mit Hilfe der Farbregler konvertiert.

 

 

 

 

 

Bei der Gelegenheit habe ich verschiedene Varianten der Ebenen-Bearbeitung in C1  mit linearen und radialen Verlaufsmasken zum Abwedeln bzw. zur Nachbelichtung („Dodge and Burn“) ausprobiert und absichtlich weiche Überstrahlungen in den Grenzbereichen zum Himmel eingefügt, um eine Art Aura zu erzeugen. Die Luminanzmaske oder eine „gezeichnete“ Maske waren hierbei nicht brauchbar.

 

 

 

 

 

 

Gegenstand der Aufnahmen ist die Teufelsmauer am Nordharz, nahe Quedlinburg. Sie ist von zahlreichen Landschaftsfotografen in verschiedenen Farbvarianten festgehalten worden, zumeist mit tief stehender Abendsonne. Meine wenig spektakulären Aufnahmen mit der Canon 5 D II entstanden bei Nachmittagssonne im Juni 2010. Das verwendete Canon-Zoom 24-70 mm / f 2,8 L hat bei mir einen geteilten Eindruck hinterlassen, mit zentral hoher Auflösung und teils ausgeprägten, enttäuschenden Unschärfen außerhalb der Bildmitte sowie recht starker Verzeichnung im Weitwinkelbereich. Mich hatte jetzt interessiert, ob mit einer starken SW-Bearbeitung etwas Mystisches an diesem Ort mit seiner geologischen Besonderheit erzeugt werden kann und so zu einem gänzlich anderen Charakter als bei den üblichen Farbaufnahmen führen kann.

Bei der Entwicklung der RAW-Dateien aus der 5D II in C1 ist mir wiederum aufgefallen, dass man offensichtlich weniger „robust“ mit der Bearbeitung in C1 vorgehen kann (im direkten Vergleich mit den RAW-Dateien aus den neueren Fujifilm-Kameras der X-Reihe). Es treten schneller Kantenunregelmäßigkeiten sowie Tonwertabbrüche auf. Die Tiefen werden beim Aufhellen eher flau. Von daher müssen die Regler für Klarheit, Struktur und Schärfen bei den alten Canon-Dateien behutsamer betätigt werden. Zudem erschienen mir die Farben aus der 5DII im Vergleich zu den Fuji-RAWs stärker gesättigt, so dass ich nach meinem heutigen Geschmack den Sättigungsregler in C1 leicht abgesenkt habe.

 

 

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