Gewaltakt.
Obwohl ich Walnussbäume mag, hatte er mich von Anfang an gestört. Walnüsse gehören zu meinen Lieblingsnüssen. Selbst der Duft des frischen Laubes bzw. des Baumschnittes gefällt mir. Der Gerbsäuregehalt des massenhaftes Laubes im Herbst zwingt hingegen regelmäßig zu einer externen Entsorgung. Die Ausmaße des im Verlauf sehr gr0ß werdenden Baumes sprengen dann schnell die Grenzen eines Kleingartens. Deswegen hatte ich mehr Unverständnis für das frühere Anpflanzen dieses Baumes als Freude an den immer noch spärlichen Früchten. Dieser er war also der Walnußbaum, der bis September letzten Jahres bei uns in der Südwestecke des Gartens stand. Allherbstlich gab es bis dahin einen kräftigen Rückschnitt. Der hierdurch immer mehr verunstaltete Baum wurde über viele Jahre hinweg „aufgehübscht“ durch eine stark wüchsige weiße Ramplerrose, die die Baumkrone im Juni in ein leuchtendes, üppiges Blütenmeer verwandelt hatte. Das war jedoch wie Öl ins Feuer gießen, zumindest was den herbstlichen Schnitt und die Entsorgung betraf…
Im vergangenen Herbst und Winter hatte ich keinen Nerv, das grob Abgeholzte einigermaßen fachgerecht nachzuschneiden. Erstaunlicherweise scheinen das aber die Rosenstämme nicht sonderlich übel genommen zu haben, treiben doch alle mittlerweile wieder kräftig aus. Mit einer Blüte von Bobby James, so lautet ihr Name, rechne ich allerdings erst für 2022 nach dem Abschluss der wahrscheinlich letzten Corona-Welle.
Notizblog
Hinter dieser kleinen Fotoserie stehen 2 Motive. Zum einen wollte ich dokumentarisch das Trauerspiel festhalten, bevor es bald vom Rosengrün überwuchert sein wird. Zum anderen war ich noch nicht fertig mit den Nahtests des großen Telezooms. Bereits bei der ersten Aufnahmeserie verblüffte mich das ungewohnt schwere Objektiv mit den Leistungen seines optischen Bildstabilisators. Die Kombination mit der X-Pro3 ist ergonomisch nicht „so pralle“, das aber wohl in erster Linie, weil ich die Stativ-Winkelschiene nicht von der Kamera entfernt hatte. Der Autofokus machte erwartungsgemäß bei diesen statischen Motiven keine Probleme.
Wie üblich wurden die zunächst in Farbe per Capture One ausgearbeiteten RAW-Dateien an Silver Efex weiter gegeben, um hier eine sehr in den Kontrasten und Strukturen pointierte Bildwirkung zu erhalten. Die dabei entstandenen und wenig puristischen, haloartigen Verfremdungen im Himmelbereich bekamen abschließend ihre Ergänzung durch eine negative, d.h. helle Vignette. Bei Betrachtung an einem großen Monitor verblüfft dieses Preset von Silver Efex immer wieder durch eine ausgeprägte Plastizität, zumal hier auch alle Aufnahmen relativ offenblendig erfolgten. Die Kehrseite des Presets ist teilweise in dem rauen, unruhigen Bokeh zu sehen.