Harmshöhe

Himmel, Feld und Wald bei Sorsum.

Genauer müsste es heißen zwischen Sorsum und Groß Escherde, weil sich mein Spaziergang von der L460 aus Richtung Hildesheimer Wald in das Grenzgebiet zur Ortschaft Groß Escherde hinzog. Am Donnerstag hatte ich mich gegen späten Nachmittag aufgemacht, fotografisch die dortige Umgebung zu erkundigen. Ursprünglich war mein Vorhaben, mir das Gut Steuerwald anzuschauen. Auf dem Weg von Diekholzen dorthin fiel mir jedoch der wechselnd bewölkte Sommerhimmel über den Feldern bei Sorsum auf, so dass mir die Idee kam, diesen Himmel und seine markanten Wolken mit der IR-Kamera (X-T20) und dem neuen Fujinon 18 mm/1,4 aufzunehmen und dabei auch seine Eigenschaften bei Gegenlicht in der tief stehenden Sonne zu testen. Die diesjährige Mähkampagne war noch voll im Gange, die Luft daher durchsetzt mit feinem Mähstaub, der zuletzt etwas in den Atemwegen kratzte. Am Wegesrand befanden sich hier ausschließlich Stoppelfelder, teils mit noch nicht eingefahrenem Stroh. Weiter bergan kam ich bei der Schafweide zu den Fischteichen, die sich in dem kleinen, von hohen Bäumen umringten Bachtal aneinanderreihen. Nebenan lagen einige Viehweiden und ein einzelnes Sonnenblumenfeld bevor es in den Wald geht.

 


Gegend

Die Harmshöhe (120m) befindet sich zwischen den beiden an dieser Stelle zusammenlaufenden Bahnstrecken. Sie ist aber beim Überqueren der zwei Brücken über die Bahngleise von der Stichstraße aus als eigentliche Höhe durch den buschigen Bewuchs garnicht wahrzunehmen.

 


Notizblog

Wahrscheinlich war ich noch zu sehr beeindruckt von dem großen Fotoband „Amazônia“ von Sebastião Salgado, der kürzlich eingetroffen ist und in dem ich mir zunächst das Anfangskapitel mit den mächtigen Wolken verhangenen Landschaftsaufnahmen angeschaut hatte. So war am Donnerstag mein Blick mehr auf die unterschiedlichen Wolkenformationenen am spätnachmittaglichen Sommerhimmel konzentriert und ich hatte mich gefragt wie ich diese am besten über den Feldern und dem Wald einfangen könnte.

Bei allen Fotografien wurde ausschließlich das Fujinon XF18mm 1.4 R LM WR benutzt, auch bei den Nahaufnahmen. Die Abbildungsleistung ist exzellent und übertrifft möglicherweise in ihrer Brillanz auch das Fujinon XF16mm F1.4 R WR. Den Autofokus habe ich an der X-T20 durch seine Geräuschlosigkeit und Schnelligkeit nicht mehr wahrgenommen. Peter Roskothen hatte das Objektiv in seinem Test auf fotowissen.eu bereits als für Infrarotfotografie tauglich beschrieben. Reflexe und Flares bei Gegenlicht kommen selbstverständlich vor, scheinen aber gegenüber dem 16er auch bei Infrarotaufnahmen geringer zu sein.

Infrarotfotografie ist ausschließlich etwas für RAW-Aufnahmen. JPGs, z.B. mit der Filmsimulation Acros+R sind nicht zu gebrauchen, weil auch sie hierbei noch viel zu flau wirken. Erst mit einer angemessenen, d.h. sehr Kontrast und Struktur steigernden Entwicklung in Capture One bekommt man den typischen Infrarot-Look hin, der aber noch einmal übertroffen wird durch die dreidimensionale, plastische Wirkung nach der Bearbeitung in Silver Silfer Pro. Siehe hierzu die beiden folgenden Bildbeispiele mit den einzelnen Entwicklungsschritten.

 

Entwicklungsschritte

Bildwirkung von Presets in Silver Efex Pro 2

Für die abschließende Entwicklung der SW-Bilder wurden 2 Presets in Silver Efex Pro 2 herangezogen. Für die markante Betonung der unterschiedlichen Wolkenformationen war das Preset „Vollständig dynamisch (hart)“ die Basis für die abschließende Feineinstellungen, die sich wiederum aus einer Anhebung der Gesamthelligkeit und der Schattenanteile bei den Helligkeitsreglern sowie der Schwarzregler bei den Kontrasten und der Mittenstrukturen bei den Strukturreglern zusammensetzten. Diese zugespitzte, dramatisierende Bildwirkung ist für Nahaufnahmen ungeeignet, weswegen ich bei deren Entwicklung das Preset „Vollständig dynamisch (weich)“ herangezogen und die leichte, weiche Helligkeit betont habe. Die Endergebnisse machen den unterschiedlichen Charakter der beiden Presets deutlich.

 

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