269 Jahre alte Leinebrücke

An der Domäne Calenberg.

Die historische, 1751 aus Sandsteinquadern erbaute dreibogige Leinebrücke ist heute verkehrstechnisch durch Ampelanlagen fast wie eine moderne Festung gesichert. Grund hierfür sind die Sorgen um die Standfestigkeit des Bauwerkes, das ursprünglich für Pferdekutschen ausgelegt war, jetzt aber durch den modernen (Schwerlast-) Verkehr in der Substanz bedroht ist. Aktuell hat dieser Verkehr über die historische Brücke noch einmal zugenommen, weil die weiter westlich gelegene Leinebrücke bei Burgstemmen aufgrund Erneuerungsarbeiten gesperrt ist und viele Fahrzeuge auf dem Weg von Hildeheim nach Hameln nun diese Brücke passieren .

Die Domäne Calenberg grenzt unmittelbar an die gewundene Leine, die südlich durch einen zweiten Arm sogar eine Leineinsel aufweist. Weder der Uferbereich der Leine, noch die Domäne oder die große Leinemühle auf der Insel sind zugänglich. Entweder verhindern Zäune unterschiedlichster Art oder der deutsche Variantenreichtum von Verbotsschildern den Durchgang. Für Spaziergänger eignet sich diese Region hierdurch nicht. Man kann praktisch nur die Leinebrücke überqueren und die Landstraße einmal hoch und einmal runter laufen. Die Uferböschung weist an der süd-östlichen Brückenseite lediglich einen Trampelpfad auf, der wohl von Anglern angelegt wurde – was man verstehen kann, denn unter der alten Brücke herrscht schon eine kleine ländliche Idylle. Für industrielle Neubeuten auf der Leineinsel gibt es offenbar Bestrebungen, die Inselregion aus dem Landschaftsschutzprogramm herauszunehmen. Der sehr große, ehemals adelige Bauernhof wurde vor geraumer Zeit verkauft – ist aber trotzdem nicht zugänglich.


Notiz-Blog

Die Fotos der Leinebrücke und der umgebenden Feld- und Wasserlandschaft wurden – wie beim vorhergehenden Blogeintrag auch – mit der X-Pro3 und dem 23 mm / f1,4 aufgenommen. Die Entwicklung und Konversion in JPGs erfolgte wiederum in C1 Vers. 20 (nach dem neuen, wenige Tage alten Update) und zwar mit den unter „Basismerkmalen“ vorgegebenen Fuji-Filmsimulationen „CLASSIC NEGATIVE“ für Farbe und „ACROS + R-Filter“ für Sschwarz-Weiß. Ich finde beide Presets ansprechend und, je nach Motiv und Intention, gut einsetzbar. Bemerkenswert ist jedoch für die RAW-Entwicklung, wie gegensätzlich diese beiden Filmsimulationen auf die Regler Klarheit und Struktur reagieren. Die bisher von mir gebrauchten Einstellungen (oft zwischen 10 und 20 bei der Klarheit, nur in Ausnahmen höher) finde ich bei CLASSIC NEGATIVE nicht brauchbar, weil der Bildeindruck dadurch leicht unruhig-rauh, unnatürlich und überzeichnet wirkt. Bei den hier gezeigten Farbaufnahmen habe ich den Klarheitsregler daher durchweg auf unter 10 zurückgenommen und die Struktur auf unter 5; daneben wurden die Tiefen und der allgemeine Kontrast etwas verstärkt. Ganz anders verhält sich dagegen die SW-Simulation ACROS, die robust ist gegenüber deutlichen Anhebungen der Kontraste, der Klarheit und der Struktur. Für meinen Geschmack erfordert sie diese Eingriffe sogar, weil sie ansonsten auf mich eher flau wirkt. Offensichtlich stehe ich hiermit nicht alleine da, denn bei einigen der X-Fotografen habe ich ähnliche Vorgehensweisen mit Steigerung der Tiefen und der Kontraste bei der ACROS-Simulation gesehen.

 

 

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